Unser Antrieb? Wasserstoff und eine nachhaltige Zukunft.
Gemeinsam mit Vertretern des Ministeriums für Digitales und Verkehr, der oberbergischen Politik, Gesellschaftern, Aufsichtsrat und Projektpartnern fiel der Startschuss für die Inbetriebnahme der ersten emissionsfreien Busse in Oberberg. Seit dem 15. April 2025 rollen die ersten Wasserstoffbusse der OVAG auf den Straßen des Oberbergischen Kreises. Als kommunales Verkehrsunternehmen setzt die OVAG damit ein klares Zeichen für nachhaltige Mobilität in der Region. Stationiert werden die Busse auf dem Betriebshof in Wipperfürth-Hämmern – dem neuen Wasserstoffstandort der OVAG.
15 neue Wasserstoffbusse - 100 % Power, Null Emissionen
Der Slogan "Null Emissionen, 100 % Power" bringen die neue Technologie auf dem Punkt: Die Wasserstoffbusse vom Typ „Urbino 12 hydrogen“ des polnischen Bushersteller Solaris Bus & Coach werden mit ultramodernen Brennstoffzellen mit einer Gesamtleistung von 70 kW und mit Solaris-High-Power-Traktionsbatterien ausgestattet, um die Brennstoffzelle in Zeiten des Spitzenstrombedarfs zu unterstützen. Der Antrieb der Fahrzeuge erfolgt über einen 160 kW starken elektrischen Zentralmotor.
Ein vollgetankter Bus hat eine Reichweite von bis zu 350 Kilometer - auch die Topografie in Oberberg ist für den Solaris Urbino 12 hydrogen kein Problem. Der Fahrgastraum ist einladend und auf den neuesten Stand der Technik.
Der neue Wasserstoffbus der OVAG | |
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Typ | Urbino 12 hydrogen |
Antrieb | Elektromotor TSA TMF |
Leistung | 220 kW |
Verbrauch | 7,5 kg H2 /100 km |
H2-Vorrat | 5 × 312 Liter Gastanks (Dachmontage) 37,5 kg, nutzbar ca. 34,2 bei 350 bar |
Maße: | 12,00 (L) x 2,55 (B), 3,30 m (H) |
Sitzplätze | 34, inkl. 2 Plätze für Rollstühle und 4 Plätze für mobilitätseingeschränkte Personen |
Stehplätze | 51 |
Ausstattung | Funktionaler Mehrzweckbereich mit Platz für zwei Rollstühle, bequeme Sitze, USB-Steckdosen, Mutter-Kind-Sitze, taktile Haltestangen an der Ausstiegstür, rotes und grünes Kennlicht oberhalb der Türen, Fahrerassistenzsysteme, wie Rückfahrassistent, Abbiegeassistent, Mirror Eye (Kameras ersetzen herkömmliche Seitenspiegel) u.v.m |
Impressionen
Die Jungfernfahrt
Die erste offizielle Jungfernfahrt im Linienbetrieb fand am 15. April 2025 auf der Linie 336 ab 12:41 Uhr von Wipperfürth Busbahnhof nach Gummersbach statt. Die insgesamt 15 neuen Busse werden über die nächsten Wochen sukzessive in den Regelbetrieb gehen.
Tipp: Nacht der Technik
Die OVAG nimmt am 9. Mai 2025 wieder an der Nacht der Technik teil. Wir laden Sie ein, den Betriebshof Gummersbach kennenzulernen und einen exklusiven Blick hinter die Kulissen zu werfen. Außerdem gibt es eine spannende Führung zum neuen Wasserstoffantrieb! Weitere Infos finden Sie hier.
Grüner Wasserstoff für Oberberg
Die Betankung der Fahrzeuge erfolgt in der Anfangsphase über eine mobile Tankstellenlösung des französischen Gase-Hersteller Air Liquide. Hierbei wird der erneuerbare Wasserstoff in Trailern angeliefert und über eine sogenannte Umfülltafel direkt aus dem Trailer in den Bus gefüllt.
Der benötigte Wasserstoff wird unter Einsatz von regenerativem Strom in der PEM-Elektrolyse-Anlage in Oberhausen produziert. Die Betankung über die Umfülltafel ist dabei eine kostengünstige Möglichkeit, um die Zeit bis zur Inbetriebnahme einer stationären Tankstelle zu überbrücken.
Die Errichtung einer stationären Wasserstofftankstelle befindet sich bereits in Vorbereitung. Diese soll voraussichtlich im Jahr 2026 in Betrieb genommen werden. Mit dieser wird es möglich sein, künftig die gesamte Busflotte am Standort Wipperfürth-Hämmern mit Wasserstoff zu betanken.
So funktioniert’s
Die OVAG bleibt technologieoffen
Die Entscheidung für den Einstieg in die Wasserstofftechnologie wurde auf Basis einer Machbarkeitsstudie getroffen. Aufgrund der Topografie im Oberbergischen Kreis und auf Basis des „Stands der Technik“ lautete die eindeutige Empfehlung der Gutachter für die OVAG, auf Wasserstoff als künftige Antriebstechnologie zu setzen.
Diese Empfehlung bestätigte sich im Praxistest, bei dem im Vorfeld Busse verschiedener Hersteller im Oberbergischen ausprobiert wurden. Gerade bei der Überwindung von Höhenkilometern und mit Ihrer Reichweite überzeugten die Wasserstoffbusse. Gleichzeitig ist gerade im Fahrzeugsektor der technische Fortschritt groß und auch bei batterieelektrischen Bussen konnten die Reichweiten in den letzten Jahren erhöht werden. Die OVAG bleibt daher technologieoffen uns setzt perspektivisch auf einen Mix von verschiedenen Antriebstechnologien.
Gefördert durch starke Partner
Die Beschaffung der Fahrzeuge wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung von Bussen mit alternativen Antrieben im Personenverkehr“ mit insgesamt 4,3 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Die OVAG hat den Bau und Betrieb einer stationären Wasserstofftankstelle am Betriebshof der OVAG in Wipperfürth untersuchen lassen.
Den Auftrag für die Durchführung der Machbarkeitsstudie hat die Firma EMCEL im Oktober 2023 erhalten.
Im Rahmen der Konzeptstudie wurden die erforderlichen Komponenten einer stationären Tankstelle, deren Flächenbedarf sowie die Gesamtinvestitionskosten analysiert.
Die Studie wurde im Dezember 2023 abgeschlossen und im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 40.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden die Einsatzmöglichkeiten von Bussen mit alternativen Antrieben in Gummersbach untersucht. Diesem Standort sind 82 Busse zuzuordnen. Ziel der Studie ist es, den betrieblichen, infrastrukturellen und finanziellen Aufwand für die Einführung und den Betrieb von Elektrobussen zu ermitteln und darzustellen.
Es wurden u.a. folgende Punkte analysiert:
- Übersicht der Rahmenbedingungen
- Analyse der technischen Randbedingungen (u.a. Liniennetz, Fahrpläne, lokale Gegebenheiten)
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Total-Cost-of-Ownership (TCO)
- Bewertung der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit
Den Auftrag für die Durchführung der Machbarkeitsstudie hat die Firma EMCEL im Oktober 2023 erhalten.
Die Studie wurde im August 2024 abgeschlossen und im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 45.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
